Erfolgreiche Frauenmannschaft

Die innersächsische Endrunde – Klassenerhalt gesichert

Bericht von Nicole Lorenz

Das neue Jahr begann bereits am Wochenende des 12./13. Januars 2019 wieder einmal sehr frauenschachlich. So gab es zunächst erste Schwierigkeiten der Koordination – am Montag zuvor fehlten noch jede Menge Rückmeldungen unserer Spielerinnen, was die Runden davor weniger das Problem war. Aber am Samstag hat dann doch soweit alles gut funktioniert.

bretter tmb  micha tmb saal tmb team tmb

 

So durften wir als Verein die beiden Runden der Damenbundesliga ausrichten und wählten dabei denselben Ort wie bereits vor zwei Jahren – in einem Seniorenheim im ruhigen Markkleeberg südlich von Leipzig. Das Wetter war hervorragend! Es war kalt, windig und regnerisch. Da möchte man lieber drinnen im Warmen sitzen.

Zu unserer großen Unterstützung vor Ort hat Michael Nagel den Meisterkoch gespielt und an dieser Stelle ein ganz großer Dank an dich!

Bereits meine Anreise war davon geprägt, dass sogar Vereinskameraden einem den letzten Parkplatz wegnehmen. Der große Dank gilt dir, lieber Marco :P Aber was macht man nicht alles für seine Gäste! ? So waren Schachfreunde aus Leipzig, Chemnitz und Zwickau angereist, um sich ein wenig die Langeweile zu vertreiben oder aber spannende Partien zu verfolgen.

14.00 Uhr war Spielbeginn. Es spielten Leipzig-Lindenau gegen USV TU Dresden und SG Leipzig gegen SV Niederwiesa. Schiedsrichter für die beiden Spieltage war Daniel Wanzek, der bereits zur Begrüßung bemerkte, dass sich unter den anwesenden Mannschaften, ein Absteiger finden wird. Spätestens jetzt sollte jedem klar gewesen sein, dass er sich anstrengen muss. Ich war jedoch in der glücklichen Situation, spielfrei zu haben. Bzw. nahm ich dies zu 99% an, da ich nach Anpfiff immer noch keinen hatte, dem ich am Brett die Hand schütteln konnte.

Nach 30 Minuten (nach Anpfiff – nicht wie ich dachte, nach Spielbeginn) kam der Schiri und beendete mein leidliches Warten und da war der erste Brettpunkt für uns. Manchmal tut es gut, wenn man einfach nur mit Anwesenheit glänzen kann, zumindest hier am Brett für kurze Zeit. Somit konnte ich mich nützlich machen und in der Küche ein wenig helfen. Bei den anderen zusehen konnte ich mir natürlich nicht verkneifen. Man fiebert ja auch ein wenig mit, da der Druck für uns und jeden einzelnen noch da gewesen ist, nicht verlieren zu dürfen. (Verlust = ) Ein Remis gegen USV TU Dresden hätte gereicht, um mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht absteigen zu müssen. Ein Sieg würde uns den Klassenerhalt direkt sichern. Kathrins Partie hatte mich sehr gefesselt. Ich bin immer noch der Meinung, dass das von Anbeginn bis Ende eine runde Sache gewesen ist und sie bot für den Zuschauer viel Aufregung, da einiges an Taktik dabei gewesen ist. Nach drei Stunden konnte sie den zweiten Punkt verdient nach Hause holen. 2:0

Nach vier Stunden hat Miriam unseren dritten Punkt geholt und damit den Klassenerhalt unserer Mannschaft in dieser Liga zu fast 100% gesichert. An dieser Stelle ein „Entschuldigung“, dass ich deiner Partie nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt habe, um hier wie von Kathrins zu schwärmen. Ich war leider immer viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, dich zu ärgern… ? Aber so wie ich dich kenne, hast du ganz solide gespielt, eine bessere Stellung herausgearbeitet und deinen Vorteil daraus geholt. 3:0

Nach 4:35h wurde auch Marie-Helen fertig. Auch dieser Punkt wurde durch taktische und strategische Elemente am Königsflügel sehr solide herausgearbeitet. Glaub mir, liebe Marie-Helen: Wenn ich gewusst hätte, dass ich am Ende diejenige bin, die einen Bericht schreibt, hätte ich noch mehr Zeit an deinem Brett verbracht, um noch mehr davon schwärmen zu können! Das holen wir nächste Saison alles nach! ? Aber unser Mannschaftssieg war an dieser Stelle sicher! 4:0

Nach 4:40h kam noch ein weiterer Punkt von Sandra. So wie ich es mitbekommen hatte, gab es anfängliche Schwierigkeiten, Vorteil aus der eigenen Stellung herauszuarbeiten. Bis zum Endspiel (Springer gegen Läufer und viele Bauern) hin, sah es eher günstiger für die Gegnerin aus. Zum Glück für unsere Sandra kamen von der Gegnerin ein paar Ungenauigkeiten, sodass Sandra Gegenspiel mit ihrem Springer bekommen hat, was am Ende für den Sieg reichte. 5:0

Romy wurde als letzte fertig. Sie hat eine solide Partie gespielt, immer wieder die Schwächen im Zentrum gesucht und auch gefunden, sodass da ein Mehrbauer herausgekommen ist. In einem Turmendspiel sah sie die Chance, diesen zu verwerten. Dies erwies sich jedoch als sehr schwierig und konnte den Vorteil nicht umsetzen, aber dennoch war das eine tolle Partie! Ich hätte das Turmendspiel sicher noch trotz Mehrbauer vergeigt…. 0,5:0,5

Endstand: 5,5:0,5 für uns.

Doppelsieg!

Auch am Sonntag war das Wetter ausgezeichnet! Es war kalt, windig und regnerisch. Wieder hatte keiner Lust, rauszugehen. Wenn da nicht immer jemand auf solche komischen Ideen kommen würde, draußen ein Gruppenfoto machen zu müssen…

Nach anfänglichen Schwierigkeiten…     team2 tmb

Am Sonntag spielten wir mit Pia am sechsten Brett. Unser Gegner war Niederwiesa. Die andere Paarung war USV TU Dresden gegen SG Leipzig. 9.00Uhr war Anpfiff. Auch an diesem Tag waren wir mit Gästen gesegnet, die den Weg zu uns gefunden haben. Wie bereits der Schiri erwähnte, gab es nun nach dem 6. Spieltag einen Absteiger in unserem Raum, das ist leider die USV TU Dresden. Der andere Absteiger ist MTV Saalfeld. Also ging es mannschaftlich um nichts, nur individuelle Ambitionen konnten verfolgt werden.

Unsere Bautzner hätten fast zu Hause bleiben können, da auch Niederwiesa Gastspielerinnen aus Bautzen mit an Board hatten. Kaum verwunderlich, weshalb Kathrin ein schnelles Remis einsackte. Auch meine Wenigkeit versuchte sich nach einem halbwegs gutaussehenden Zug an ein Remisangebot, welches auch angenommen wurde. Also kaum zu übersehen war, dass es keine individuellen Ambitionen an den ersten beiden Brettern gab.

Kurz nach mir kam auch schon Pia freudestrahlend um die Ecke, dass sie Remis gespielt hat. Das mit den Ambitionen muss ich an dieser Stelle nicht noch weiter erläutern.

Marie-Helen hat unseren ersten vollen Punkt nach 2:30h geholt, der einwandfrei gewesen ist – solide Eröffnung, Figurengewinn durch Taktik und sicher bis zum Ende verwertet.

Ich selbst habe mich 11:30Uhr verabschiedet und kann leider nur zusammenfassend wiedergeben, wie die anderen Partien ausgegangen sind. Romy remisierte nach 3:45h.

Wie ich bereits vermutet hatte, hatte Miris Gegnerin die oben erwähnten individuellen Ambitionen. Sie ist dafür mittlerweile in unserer Liga bekannt. An dieser Stelle möchte ich erwähnt lassen, dass ich das sehr bewundernswert finde und eine sehr gute Eigenschaft für eine Schachspielerin ist. Jedoch war der Samstag bereits von vielen Anstrengungen gegen den Abstieg geprägt, sodass ein ruhiger Ausklang heute nicht geschadet hätte. Miri musste sich also ihrem Schicksal hingeben und holte in der letzten Partie noch einmal alles raus. Nach langem Durchhalten konnte Miri sich durchsetzen und nochmals einen vollen Punkt für uns holen. Gratulation! Das war echt ein Brocken…

Endstand 4:2 für uns.

Nochmals einen großen Dank an Micha, der auch am Sonntag uns verpflegt hat! Vielleicht solltest du öfters dabei sein. Ich kann mich kaum erinnern, wann wir das letzte Mal so gute Ergebnisse erzielt haben… Und: keiner aus unserer Mannschaft hat verloren. Wann hatten wir das eigentlich mal?

Das soll belohnt werden!! Zweitbestes Ergebnis unserer gemeinsamen Laufbahn:

4. Platz mit 8 Mannschaftspunkten und 23,5 Brettpunkten.

Ein letzter Dank noch an den Schiri Daniel Wanzek. Meist liegt es nicht nur an den Spielern, sondern auch den Schiedsrichtern, dass dies ein einwandfreies Wochenende wird.